Jürgen Trittin, eine prägende Figur der deutschen Grünen, blickt in seinem neuen Buch auf ein halbes Jahrhundert politischer Geschichte zurück. Als Nachkriegskind und Zeitzeuge der gesellschaftlichen Umbrüche seit den 1970er Jahren nimmt er den Leser mit auf eine Reise durch seine bewegte politische Karriere – von den Anfängen als Student und Hausbesetzer über seine Rolle im Aufbau der Grünen bis hin zur Regierungsbeteiligung im Bund.
In vier autobiografischen Essays beleuchtet Trittin die großen Ungerechtigkeiten unserer Zeit und zeigt, wie eine wertegeleitete Realpolitik diesen begegnen kann. Sein Buch ist sowohl persönliche Reflexion als auch ein Stück lebendige Zeitgeschichte.
Inhalt
Jürgen Trittin widmet sich den zentralen Themen seines politischen Lebens. Dabei wirft er jeweils einen Blick auf Ungerechtigkeiten: auf die Ungerechtigkeit des Ausschlusses von Menschen aus der Demokratie. Auf die Ungerechtigkeit der Reichtumsverteilung. Auf die Ungerechtigkeit und das Leid von Kriegen. Auf die Ungerechtigkeit der Klimakrise, die jene am stärksten trifft, die sie am wenigsten verursacht haben.
Er erzählt von der Anfangszeit der Grünen, seinen Ministerjahren in Niedersachsen und der ersten rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder, von den langen Jahren in der Opposition und schließlich der lagerübergreifenden Koalition mit SPD und FDP seit 2021. Im Zentrum seines Buches steht das Konzept einer wertegeleiteten Realpolitik, die durch Veränderung Sicherheit schafft.
Nach einem halben Jahrhundert in der Politik gelingt Jürgen Trittin ein eindrucksvolles Porträt Deutschlands im Zeitalter beschleunigten globalen Wandels.
Autor
Jürgen Trittin, geb. 1954, war 25 Jahre lang Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen, bevor er im Januar 2024 sein Mandat niederlegte. Von 2009 bis 2013 war er Fraktionsvorsitzender, von 2014 bis 2024 Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, zuletzt außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Mitglied der Grünen ist er seit 1980 und hatte in der ersten rot-grünen Koalition auf Bundesebene von 1998 bis 2005 das Amt des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit inne. Seit Jahrzehnten engagiert er sich für Energiepolitik und globale Gerechtigkeit.
Fazit
Jürgen Trittins autobiografisches Werk ist mehr als nur ein Rückblick auf seine politische Laufbahn – es ist eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den drängenden Fragen unserer Zeit. Mit klarem Blick auf die sozialen, ökonomischen und ökologischen Ungerechtigkeiten, die unser Leben prägen, zeigt er, wie politische Veränderung zu mehr Sicherheit und Gerechtigkeit führen kann.
Trittins Buch bietet wertvolle Einblicke in die deutsche Politikgeschichte und lädt zum Nachdenken über die Zukunft ein. Wer sich für Zeitgeschichte, die Entwicklung der Grünen oder politische Philosophie interessiert, findet hier eine fesselnde und lehrreiche Lektüre. Absolut empfehlenswert für politisch Engagierte und Interessierte.