Vor wenigen Tagen hat mich Steffen auf die Unkonferenz Bibcamp2.0 aufmerksam gemacht. Da ich aus meiner Studienperspektive viel mit Büchern sowie mit Bibliotheksnutzung zu tun habe, dachte ich, dass ich mir diese Konferenz einfach mal ansehe.
Ich konnte mir recht wenig unter Bibliothek2.0 vorstellen. Mir war unverständlich was Bibliotheken mit dem eigentlichen Sinn von Web2.0 verbindet. Doch nach diesen zwei aufschlussreichen Tagen habe ich den Ansatz von Bibliothek2.0 erfasst.
Extra für dieses erste Zusammentreffen auf dem Bibcamp wurde einTrailer komponiert.
Und wisst ihr nun wie man das Mitmachnetz und die Bibliotheken miteinander verknüpfen kann? – Nein? Ok, dann lasse ich euch mal an den Gedanken und Ideen der Zukunftsbibliothek teilhaben. Zunächst wurde am Freitag ein Grundgerüst für Diskussionsthemen erarbeitet. Im Fokus der Teilnehmer stand
- die Begriffsdefinition von „Bibliothek2.0“
- die Nachhaltigkeit der Bibliotheksbewegung
- Wie können Bibliotheken und Blogger zusammen arbeiten bzw. sich gegenseitig unterstützen?
- Stellt e-learning eine Gefahr für die Bibliotheken dar?
Während der Themenfindung wurde heftig debattiert, was mit den Daten, über die die Bibliotheken verfügen, geschehen soll? Wie sollen die zukünftigen Bibliotheken in Zukunft finanziert werden? Kann die neue Bibliotheksbewegung ihre gesellschaftspolitische Rolle dadurch weiter ausbauen? Welchen Mehrwert bietet das Konzept von Bibliothek2.0 für den Nutzer?
Konkrete Ideen für eine Umsetzung der Zukunftsbibliothek im Internet wurden dann am Samstag in einer Session zum Thema Bibliothekspolitik2.0 angesprochen. Ausgehend von dem Dreieck „Idee – Technik – sozialer Aspekt“ legten die Interessierten die ersten Grundsteine fest, an denen gearbeitet werden soll. Ein Moderator sammelte viele Fragen. Kurz zusammengefasst stand im Blickpunkt die Definition der Bibliothek2.0, die Kommunikation nach außen und innen des Konzepts sowie die einfache und transparente Gestaltung der Webseiten für den Nutzer. Erste Beispiele für eine solche Bibliothek2.0 stellen der Bibtipp und das Beluga-Projekt dar.
In den darauf folgenden beiden Sessions präsentierten einige Teilnehmer weitere schon in die Praxis umgesetzte Ideen von Bibliothek2.0. Danilola und Marius kommentierten das Projekt der Genderbibliothek, die in die HU-Berlin integriert ist. Das besondere der Genderbibliothek liegt in der Kooperation mit dem Programm LibraryThing.
Lambert Heller, Sozialwissenschaftler, setze sich in seinem Vortrag vor allem für die Wissensblogs oder auch Fachblogs ein. Mittels eines solchen Blogs ist es möglich schnell und einfach Informationen zu publizieren und ein schnelleres Feedback von der Fachwelt zu erhalten.
Sofern sich also die Bibliothek2.0 durchsetzt, hat der Nutzer rasant einen Zugang zu den neuesten wissenschatlichen Forschungsergebnissen. Darüberhinaus ist es wohl schon möglich über einen WordPress-Plugin eine Verbindung zu Buchtiteln bei amazon herzustellen. Wenn man dieses System noch ausbaut, wäre es möglich auch auf die Bibliotheken zu verlinken. Das heißt, ich als Nutzer bekomme aktuelle Informationen zum Buchbestand sowie welche Bibliothek verfügt über diese oder jene Monographie.
Mein Fazit:
Ich bin zwar nicht in die Bibliotheksarbeit involviert, aber was ich am Wochenende gehört habe, klingt sehr vielversprechend. Ich hoffe, dass sich die „jungen Wilden“ mit der Bibliothek2.0 durchsetzen, denn so wie es scheint, bietet sie für den Nutzer einen großen Mehrwert.
Ich dachte immer, das WordPress-Plugin für Amazon sei allgemein bekannt – momentan mache ich sowas etwas per Hand, da ich Affiliate Partner bei Amazon bin. Im alten Blog habe ich das Plugin aber noch selber genutzt.
Ad Astra
Wie alle Anderen müssen sich auch die Bibliotheken auf den Medienwandel einstellen. Während die Bibliothekare diskutieren scannt Google derweil fleißig das geschriebene Wissen der Welt ein, um Bücher künftig auch digital jedermann verfügbar zu machen. Bibliothek ade?
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