Was ist das eigentlich der Frontalunterricht? Viele Eltern und ehemalige Schüler können sich an ihren eigenen Unterricht in der Schulzeit erinnern, oder? Ein typisches Bild, welches in unseren Köpfen festhängt, ist folgendes: Es sitzen durchschnittlich 25 SchülerInnen im Klassenraum in der klassischen 3-Reihen-Anordnung (Tür-, Mittel-, Fensterreihe). Alle haben den Blick zur Tafel gerichtet und im Zentrum steht die Lehrerpersönlichkeit, die nun versucht Wissen zu vermitteln.
So ungefähr kann man sich den heutigen Frontalunterricht auch vorstellen. Der Frontalunterricht ist eine Sozialform der Unterrrichtsgestaltung, die durch den Lehrer gesteuert, gelenkt und kontrolliert wird. Hier hat der Lehrer die dominierende Rolle, d.h. er lenkt das Unterichtsgespräch und kann gezielt den Verlauf des Unterrichts überwachen sowie die Wissensvermittlung steuern. Die Schüler sind hierbei nur rezeptiv tätig.
Nun fragt man sich in wie weit ist solch ein Unterricht förderlich für die heutigen Schüler? Schließlich gibt es aussagekräftige Studien, in denen erkennbar ist, dass zu 80% mit der Sozialform Frontalunterricht umgegangen wird. Was hat das nun zu bedeuten? Ist dies die einzig wahre Methode des Unterrichtens oder die einfachste Variante für den Lehrer?
Also ganz objektiv betrachtet ist es eine gute Möglichkeit den Schülern fundamentale Kenntnisse zuvermitteln, die schwierig zu verstehen sind, d.h. die gemeinsam intensiv durchdrungen werden sollten, sodass jeder Schüler eine Basis des Unterrichtsstoffes verinnerlichen kann.
Um dies zu veranschaulichen, beschreibe ich kurz ein aktuelles Beispiel aus dem Deutschunterricht: Im Deutschunterricht beschäftigen sich die Schüler nicht nur mit der geistreichen Literatur, sondern auch mit der Analyse der Sprache. Um sich nun aber genauer damit auseinandersetzen zu können, müssen diverse Begriffe wie Substantiv, Verb, Adjektiv, Pronomen, Artikel (Wortarten) von Begriffen wie Subjekt, Prädikat, Objekt (Satzglieder) unterschieden werden. Für solch ein kniffliges Thema wäre der Frontalunterricht schon eine sichere Methode, um alle Schüler erreichen zu können.
Was dabei nicht vergessen werden sollte, ist das „Wie?“ des Unterrichtens sowie die Verwendung der Materialien, die der Lehrer benutzt. Also was ich damit sagen möchte: Frontalunterricht vom Lehrer gelenkt kann sehr spannend und vor allem informativ sein.
Mein Fazit: Die Lehrerpersönlichkeit sollte bevor sie sich eine Sozialform für das Unterrichten aussucht, Gedanken über die Problematiken der Thematik machen, die sich aus der Sicht der Schüler ergeben. Daraus ergibt sich dann die Wahl der Methode. Natürlich sollte man sich auch über die Schülerzusammensetzung und Klassenraumgestaltung bewusst sein um einen effektiven Unterricht durchführen zu können. Prinzipiell spricht eigentlich nichts gegen den Frontalunterricht, doch dies als einzige Methode zu wählen, wäre zu monoton.
Ja, wer kennt das nicht… ich denke vor allem in der Grundschule wird diese Art des Unterrichtens überwiegend genutzt. Meiner Erfahrung nach sind die Lehrmethoden in „Randfächern“ wie Musik, Kunst, Religion oder Ethik oft abwechslungsreicher. Mich würde in diesem Zusammenhang also auch die Beschreibung anderer Unterrichtsformen interessieren. Daher bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung der Beiträge zum Thema Didaktik!
Nun ja, zu diesem Thema ist mit ziemlich großer Sicherheit schon vieles gesagt worden. Meist genauso Oberflächliches wie das meines Vorredners. Unfundierte Kenntnisse, soweit man sie denn Kenntnisse nennen kann, zum besten zu geben, bringt in der Auseinandersetzung mit einem so hochkomplexen Thema mit Sicherheit nichts. Aber nun will ich mich einmal mit den Vor- und Nachteilen des sogenannten Frontalunterrichts befassen.
Die in vielen Fällen also solche in Verruf geratene Sozialform ist oft nicht das, was sie zu sein scheint. Der „reine Frontalunterricht“ ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in den wenigsten Schulen praktiziert worden, da der Lehrer/in oft auch die Form des gelenkten Unterrichtsgesprächs gewählt hat. Daraus würde also zu folgern sein, dass man den „verpöhnten“ Frontalunterricht nicht erlebt hat. Das die oben beschriebene Unterrichtsform Mängel hat, steht sicher außer Frage, allerdings ist immer wieder daraufhin zu weisen, dass es an manchen Stellen notwendig ist, dem Schüler einen informativen Input zu geben, der in NUR in der Form des Frontalunterrichts kurz und knapp den Ideen des Lehrers entsprechen kann, denn er kann an dieser Stelle daraufhin weisen, was ihm wichtig ist und damit auf eine schnelle und effektive Art und Weise die Vermittlung des Wissens erreichen.
Man kann also zu dem Schluß kommen, dass der Frontalunterricht, wenngleich er an dieser Stelle sicher keine ausreichende Würdigung/Betrachtung bekommen hat, eine sich für die meisten Lehrer lohnende Form des Unterrichts ist.
Zum Ende meiner Überlegungen möchte ich noch zu der oben genannten Frage von Melanie( Ist dies die einzig wahre Methode des Unterrichtens oder die einfachste Variante für den Lehrer?) etwas sagen. Meines Erachtens ist ein gut vorbereiteter Frontalunterricht mit Sicherheit nicht der einfachste Weg für den Lehrer, da kommen dann eher Gruppenarbeit oder ähnliche Ratespiele in Frage, sondern eher sehr zeitaufwendig.
Und auch wenn man dies in einem Brief nicht machen sollte( wenn man bereits geendet hat noch einen Punkt aufwerfen!!), möchte ich noch zu der Formulierung (Meiner Erfahrung nach sind die Lehrmethoden in “Randfächern” wie Musik, Kunst, Religion oder Ethik oft abwechslungsreicher) von CHRISTIAN sagen,dass es solche Fächer immer leichter haben in der Auswahl ihrer Methoden, da sie oft nicht sonderlich stark inhaltsorientiert sind, wobei ich damit ja wiederum zurückkomme auf meine am Anfang gemachte Bemerkung, dass wenn man keine Ahnung hat von bestimmten Themen, man lieber den Mund halten sollte.
Mit freundlichen Grüßen,
ein Beobachter
an den Beobachter: Du scheinst ja ein sehr kritischer Leser dieser Webseite zu sein. Vielen Dank für deine Beiträge.
Jeder Leser dieser Seite hat das Recht hier seine Meinung frei zu äußern, sofern sie demokratisch und verfassungskonform sind. Ich weiß ja nicht woher du deine Weisheiten nimmst, denke aber, dass der Christian nur über seine eigene Schulerfahrung gesprochen hat, deshalb kann man hier nicht von unfundiertem Wissen sprechen. Es ist doch nur seine Meinung, die er aus seiner Schulerfahrung dargestellt hat. Er hat vielleicht nicht das Knowhow eines Pädagogen, aber dafür auf vielerlei anderen Gebieten – ohne dieses Wissen gäbe es zum Beispiel diese Seite nicht. Und ich muss anmerken, dass die „Randfächer“ mit Sicherheit nicht inhaltslos sind, sondern mit zur Allgemeinbildung gehören und unser kulturelles Leben bereichern.
Nur so viel zu unfundiertem Wissen…man sollte seinen Horizont nicht nur auf seine Fächer beschränken und solche freien künstlerischen Fächer abwerten…es gehört schon eine Menge Talent dazu musisch oder künstlerisch begabt zu sein und dies auch noch zu vermitteln.
Im Übrigen spricht es auch nicht gerade für die Glaubwürdigkeit eines Kommentators, wenn er sich hinter einer scheinbaren Anonymität als „Ein Beobachter“ oder „Kardinal Mazarin“ auf dem Campus der TU Berlin versteckt.
@Chris: nicht jeder kann oder möchte sich namentlich in Internet „verewigen“. Spricht das gegen die Glaubwürdigkeit eines Kommentators? Sind Kommentare nicht wichtig, um auch mal ein Problem von einer ganz anderen Seite zu beleuchten?
Lieber Holger, es geht nicht um den Kommentar ansich, es ist aber immer leicht andere unter dem „Schutz der Anonymität“ anzugreifen. Meiner Meinung nach sollte man zu seinen Worten persönlich stehen, wenn man glaubwürdig sein möchte. „Der Beobachter“ scheint mir aber ohnehin mit seinen Anspielungen (nicht nur in diesem Beitrag) eher andere Beweggründe zu haben, als nur konstruktiv zur Diskussion beitragen zu wollen. Das hier weiter auszuführen verfehlt allerdings das eigentliche Thema von Melanies Beitrag und es wäre schade dem deswegen weniger Aufmerksamkeit zu schenken. In diesem Sinne, weiter zum Thema Frontalunterricht! 😉