Mitte April war es mal wieder so weit: Die Edupunks, Lehrer, Medienpädagogen sowie viele andere Bildungsbegeisterte aus der digitalen Welt trafen sich in der Bugenhagen Schule in Hamburg, um sich auszutauschen, wie das Lernen im 21. Jahrhundert aussehen soll, was man wie (ver-)ändern kann und wie das alles mit dem Internet oder der digitalen Welt zu verbinden ist.
Schon im August 2012 gab Christian Füller der Initiative Schule im Aufbruch ein Statement ab, was der Lernraum Schule heute leisten sollte. Mit dem Einzug der Technik in die Klassenzimmer ist es nicht getan – es werden heute ganz andere Kompetenzen benötigt, als noch im Industriezeitalter.
Wenn Lernen etwas Kreatives sein soll, wo man nicht nur Sachen auswendig lernt und sozusagen memoriert, was andere einem vorgeben, sondern Neues entwickelt, dann müssen das kreative Orte sein.
Was Christian sich alles von einem Klassenzimmer, dem Atelier oder Labor vorstellt, könnt ihr euch in dem Interview ansehen.
Christian Füller über Lernräume für „Schule im Aufbruch“ from Schule im Aufbruch on Vimeo.
Für mich ist dieses Sinnieren Auftakt für meinen Rückblick auf das bereits 11. Educamp (mein 7. Educamp). Jemand, der vielleicht zum ersten Mal von dieser Veranstaltung hört, fragt sich sicherlich, was gibt es noch alles innerhalb der Community auszutauschen? Ist nicht schon alles ausdiskutiert oder gesagt?
Die Antwort darauf ist kurz und einfach – NEIN! Schaut euch einfach einmal das Archiv des Educamps an und stöbert in den Sessionthemen. Viele Themen werden in den Sessions nur angerissen, Gedankenfetzen werden gesammelt, aber ein wirkliches Ende gibt es nicht. Ganz im Gegenteil: bei den Educamps entstehen neue Projekte oder es werden sogar Themen in einem folgenden Educamp aufgenommen und weiter gedacht. So geschah es u.a. mit dem Thema: Wie müssen Lehrerinnen und Lehrer Aufgaben formulieren, sodass Copy&Paste nicht so einfach ist? Auch werden bei den Educamps neue Trends diskutiert, ausprobiert und kritisiert.
Hier fallen mir der flipped classroom, vine, sketchnotes, MOOCs, OER und vieles mehr ein. Ihr seht, so ein Educamp bietet vielfältige Themen, jedoch sollten wir an den Möglichkeiten der Präsentationen arbeiten, damit die taz oder auch andere Medien positiver berichten. Vielleicht gelingt uns die eine oder andere Verbesserung im November beim Berliner Educamp.
Nichtsdestotrotz war auch das Hamburger Educamp ein Highlight. Die Räumlichkeiten waren hell, boten viel Platz und auch die technische Ausstattung war hervorragend. Hier auch ein Lob an das Orga-Team, welches hilfreich dabei unterstützte die SMARTboards mit den digitalen Devices zu verknüpfen, sodass man auch vorbereitete Inputs allen zeigen konnte.
Der Freitag Nachmittag war sehr frei gestaltet, hier gab es die Chance sich beim EduHack zu beteiligen. Was ist das eigentlich? Eduhacking bedeutet Arbeiten an konkreten Edu-Projekten in kleinen Teams, voneinander lernen, gegenseitig inspirieren, Spaß haben und am Ende ein kleines Produkt aufzuweisen. Das kann eine App, ein Text, ein Video oder irgendetwas anderes sein. Hier findet ihr die Ergebnisse des EduHacks in Hamburg.
Na, bist du auf den Geschmack gekommen? Dann schau dir an, was am Samstag und Sonntag alles los war! Es fanden wieder unzählige spannende Sessions statt, jedoch kann man sich nicht zerteilen, sondern muss sich entscheiden, welchem Thema gebe ich den Vorrang. Doch auch das ist nicht so problematisch, denn mittlerweile haben sich die Educamper so weit fortentwickelt, dass es zu fast jeder Session ein Etherpad gibt, altdeutsch: eine Mitschrift/ ein Protokoll. So sollte man eigentlich nicht nur via twitterwall etwas aus den Sessions erfahren.
Hier sind meine besuchten Sessions kurz aufgelistet und verlinkt:
- Unterrichten mit dem Rasperry Pi, Tobias Hübner, @medienistik
- Open Educational Development, Kaja, @werkstatt_bpb
- Mobiles Lernen – unabh. von Zeit und Raum – Melanie, @literatenmelu
- Interaktive Schulbücher – Stephan, @sofatutor
- Anti Copy&Paste-Schulaufgaben – Jöran, @jmm_hamburg
- Lernen mit Spaß – Klassenzimmer der Zukunft – mobile it service / acer / itslearning / scoyo mobile Geräte / interaktive Inhalte / webgestützte Lernumgebungen
- Besser scheitern – Corinna, @lammatini
- Gaming for Good! – Susanne, @opensustain
- Kinderchat hacken Teil II, @ciffi
Aufregend fand ich es, einmal solch einen Raspberry Pi live auszuprobieren und anzufassen. Das Ausprobieren blieb leider etwas im Hintergrund, da die Einleitung etwas lang war, aber dennoch bekam ich einen ersten Eindruck und werde mir die Programmiersoftware Scratch demnächst noch etwas genauer ansehen. In meiner eigenen Session wurde hitzig debattiert – auch von mir so gewollt – schließlich ist nicht alles Digitale immer das Nonplusultra. Hier könnt ihr euch meine Gedankenstützen ansehen:
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