Zu dumm für die Demokratie?

Demokratie lebt von Meinungsvielfalt, Mitbestimmung und Kompromissen. Doch was passiert, wenn immer mehr Menschen sich abwenden, populistischen Parolen folgen oder Politikverdrossenheit sich breitmacht? Ist es allein die Schuld der Politik – oder liegt die Verantwortung auch bei uns, den Wählerinnen und Wählern?

In Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spaltung stellt sich die Frage: Wie stabil ist unsere Demokratie wirklich – und wie können wir sie schützen?

Mark Schieritz geht in seinem Buch Zu dumm für die Demokratie genau diesen Fragen nach und fordert eine ehrliche Debatte über politische Verantwortung. Eine Woche vor der Bundestagswahl ist es höchste Zeit, darüber zu sprechen.

Inhalt

Die Krise der Demokratie wird oft mit einer Krise der Politik gleichgesetzt: Menschen wählen angeblich populistische oder extremistische Kräfte, weil die gemäßigten Parteien nicht auf ihre Sorgen und Ängste eingehen.

Aber hat das Wahlvolk wirklich immer recht? Und wie können wir unsere Demokratie schützen, wenn sich ein Teil der Bevölkerung von ihr abwendet?

Der renommierte ZEIT-Journalist Mark Schieritz fordert in seinem pointierten Debattenbuch: Nicht nur die Politiker, sondern auch die Wählerinnen und Wähler müssen Verantwortung übernehmen. Denn eine liberale Demokratie ist auf Haltung angewiesen – sonst wird sie zur Fassade.

Autor

© Sebi Berens Photo

Mark Schieritz ist stellvertretender Ressortleiter des Politikressorts der Zeit in Berlin. Nach dem Studienabschluss an der London School of Economics begann seine Karriere bei der Financial Times Deutschland, für die er sieben Jahre lang tätig war – unter anderem als Leiter der Finanzmarktredaktion.

Mark Schieritz wurde mit dem Ernst-Schneider-Preis der Industrie- und Handelskammern und dem Medienpreis der Keynes-Gesellschaft ausgezeichnet. Bei Droemer Knaur erschienen die Bücher Die Inflationslüge und Der Lohnklau.

Fazit

Mark Schieritz legt mit Zu dumm für die Demokratie ein ebenso pointiertes wie provokantes Debattenbuch vor. Mit klugen Analysen und historischen Bezügen zeigt er, dass die Krise der Demokratie nicht allein eine Krise der Politik ist – sondern auch eine Herausforderung für uns als Gesellschaft.

Die Zitate großer Denker wie Rousseau, Orwell oder Stefan Zweig rahmen jedes Kapitel und machen deutlich: Die Auseinandersetzung mit demokratischen Werten ist kein neues, aber ein hochaktuelles Thema.

Besonders eindrücklich ist Schieritz’ zentrale These: Demokratie ist kein Selbstläufer – sie lebt von der Verantwortung und dem Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. Wer sich zurücklehnt, Extremismus klein redet oder sich im bequemen Fatalismus einrichtet, trägt zur Erosion demokratischer Strukturen bei.

Dieses Buch ist kein pessimistischer Abgesang, sondern ein eindringlicher Appell an unser demokratisches Bewusstsein. Gerade in Zeiten politischer Polarisierung und wachsender Politikverdrossenheit erinnert Schieritz daran, dass Demokratie Haltung braucht – von der Politik, aber auch von jedem Einzelnen. Ein wichtiges Buch, das zur Bundestagswahl aktueller denn je ist.

1 Kommentar zu „Zu dumm für die Demokratie?“

  1. Pingback: Endlich Politik verstehen - Melanie Mohr

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