Nach der erfolgreichen ersten OER-Konferenz 2013 folgte im September 2014 die zweite. Open Educational Ressources gewinnen seit nun schon zwölf Jahren immer mehr an Bedeutung. Warum? Das ist ganz einfach: Das Lernen bzw. die Wissensvermittlung unterstehen in den letzten Jahren einem extremem Wandel. Heute muss man nicht mehr alle Zahlen und Fakten auswendig kennen, sondern die Zusammenhänge verstehen, steht mehr und mehr im Vordergrund.
Aus diesem Grunde benötigt man als Lehrender der verschiedenen Bildungseinrichtungen – sei es Universität, Weiterbildungsinstitut oder Schule – möglichst vielfältiges und aktuelles Material. In Zeiten des Internets, der Vernetzung und der Globalisierung ist es durch die Schnelllebigkeit und auch des Perspektivwechsels immer wichtiger, dass man als Lehrender up to date ist. Das Lernen ist der Kreidezeit entwachsen. Heute sucht man sich sein Wissen nicht mehr nur aus Büchern und Zeitschriften zusammen, sondern soziale Medien, Videos und interaktive Webseiten oder Apps auf Smartphones oder Tablet PCs nehmen an Bedeutung zu.
Da das Wissen nicht von einem gepachtet ist, sondern jeder Mensch auf der Welt Zugang zu diesem Knowhow haben soll, wurden die OER oder auch freien Bildungsmaterialien ins Leben gerufen.
Die „William and Flora Hewlett Foundation“ definiert OER wie folgt:
- OER sind frei zugängliche Lehr-, Lern- und Forschungsressourcen, die gemeinfrei sind oder auf Basis freier Lizenzen die Verwendung und Veränderung erlauben. Open Educational Resources umfassen vollständige Kurse, Kursmaterialien oder -aufgaben, Lehrbücher, Videos oder Anwendungsprogramme sowie andere Werkzeuge, Materialien oder Techniken, die genutzt werden, um den Wissenserwerb zu unterstützen.
Die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik Open Educational Ressources bringt einen dazu, sich über verschiedene Diskussionspunkte Gedanken zu machen. Damit man alle Experten an einen Ort bekommt, gibt es bisher nichts Besseres als eine Konferenz ins Leben zu rufen und sich dann zu den diversen Gesichtspunkten auszutauschen. Im letzten Jahr war die Konferenz sehr theorielastig und in diesem Jahr praxisorientierter und fokussierter auf schulische Anwendungen wie man dem Programm entnehmen kann.
Spannend ist aber auch der Blick ins europäische Ausland nach Polen, Schweden oder Schottland. Eine Problematik bei den freien Bildungsmaterialien ist immer die Finanzierung der Erstellung als auch der Nachnutzung. Im Zuge dessen haben sich auch Vertreter der Schulbuchverlage geäußert. Nicht zu vergessen: Auch die rechtliche Perspektive hinsichtlich Produktion, Weiterverwendung, Nachnutzung und Verbreitung wurde beleuchtet.
Ich war leider nicht vor Ort, aber dennoch gibt es von den Teilnehmern interessante Beiträge zu den gewonnenen Erkenntnissen. Im Blog des Wikimedia e.V. kann man nachlesen, welchen Weg Deutschland hinsichtlich OER geht. Auch die Berliner Zeitung berichtete über die schöne neue Lernwelt. Eine sehr gute Berichterstattung ist im Blog der Werkstatt nachzulesen.
Da uns die Thematik der freien Bildungsmaterialien noch weiter beschäftigen wird, freue ich mich 2015 bei der dritten Konferenz dabei sein zu können und bin gespannt, was sich bis nächstes Jahr verändern wird.